Einer meiner allerliebsten Ecken in meiner Umgebung ist der Kleine Mung. Das Hochplateau am Fusse der Gastlosenkette ist ein kleines Paradis gleich um die Ecke. Mindestens einmal im Jahr gehe ich nachschauen, ob noch alle Berghütten an ihrem Platz sind. Heuer fehlte eine.
Die traditionellen Berghütten mit seinen Ställe gehören unwiderruflich zum Greyerzerland und an Berghütten fehlt es hier im Tal wahrlich nicht. Heute bin ich kurz entschlossen mit dem Auto die Kurven zum Kleinmung-Parkplatz hochgefahren. Wer hierher kommt, hat meistens das Soldatenhaus oder die Hochmatt als Ziel. Ich will heute jedoch das Pralet besuchen, die Alp zu hinterst im Tal schon auf der Grossen Mung- Seite auf 1807 Meter über Meer. Es herrscht herrlichstes Bilderbuchwetter und auch die Kinder im Ferienhaus oben im Roten Herd tun ihre Freude darüber Kund. Der Patois-Name für den Schänis will mir gar nicht einfallen (Tradzena oder ähnlich?) und die nächste Hütte soll laut Karte Gros Adrey heissen. Meine Leser werden die entsprechenden Namen doch sicher in die Kommentare schreiben. Der Schattenhalb mit seiner Kappelle Notre Dame habe ich schon im Frühling besucht, in den Stierenritz habe ich es in all den Jahren immer noch nicht geschafft. Bei Didier und Mireille habe ich etwa vor zwei Jahren Halt gemacht und kurz vor dem Lapé sieht man auch die Hochmatthütte.
Nach dem Aufstieg zur Schüdweid habe ich einen Schwatz mit zwei rüstigen Rentnern verdient. Von da ausöffnet sich der Blick immer weiter in den Südwesten. Im Pralet angekommen, sieht man auch bis in den Jura. Hier treffe ich den Patron an, der vor seiner Hütte Holz verarbeitet. Seine robusten 90 Mutterkühe unterhalb des flaches Weges gefallen mir übrigens sehr gut. Ob das Chalet seines Nachbarn wieder aufgebaut wird, ist noch nicht sicher, berichtet er mir. Ich wandere weiter, wieder gegen Osten bis auf die Krete und sehe nun auf die Überreste der Vorderen Felischima. Ein Feuer hat die Hütte diesen Sommer zerstört. So schön es in den Bergen ist, so grausam kann es auch sein. Kurz bevor ich wieder zur Schüdweid komme, erkenne ich ein Birkhuhn im Untergehölz, es fliegt aber davon um dem Paparazzi zu entkommen. Der Rückweg ist Aussichts-technisch nicht minder interessant, nur ist unterdessen der Akku leer. Gut liegt mein kleines Paradies nur um die Ecke und kann jeden Sommer besucht werden. Aber psst, nicht weitersagen!
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Leo Buchs (Freitag, 22 September 2017 21:20)
Einfach wieder super. Gruss
Leo