Nach jedem Winter wollen die Berghütten im Frühling wieder instand gestellt und bezogen werden, damit die Alpweiden im Sommer genutzt und die Bewirtschafter gut untergebracht sind. Dabei gibt es aber viel Material zu transportieren um Schäden zu behen und "Lawinenholz" von den Weiden zu räumen. Wurde dies vor nicht allzu langer Zeit noch von Menschen bewerkstelligt, leisten die Helikopter heutzutage einen grossen Beitrag dazu.
Auch die Gemeinde beteiligt sich daran.
Jedes Jahr schreibt die Gemeinde im "Echo vom Jauntal" einen Aufruf an Berghütten- und Waldbesitzer. Wer irgendwelche Helikopterunterstützung braucht, kann sich melden. Der Förster Vincent Castella koordiniert dann diese und auf meine Anfrage gestern gabe er mir Auskunft, dass die Flüge für heute geplant sind. Treffpunkt um 8 Uhr im Lofang, das Weitere entscheide wohl das Wetter. Die vier Kundenteams und der Flughelfer sind schon da als ich eintreffe, der Nebel ebenfalls. Es heisst also abwarten bis sich das Wetter bessert. Die verschiedenen Frachten stehen bereit, flugfertig verpackt, eine Ladung soll nicht mehr als eine Tonne wiegen. Sämtliche Orte die von hier aus angeflogen werden, sind nur zu Fuss erreichbar, es würde also Tage dauern bis alles transportiert wäre. Der Helikopter musste gestern wetterbedingt Flüge absagen, einige davon sind aber dringend. Nach einer guten Stunde Nebelbeoabachtung und einigen Telefonanrufen ist klar, der Heli holt erst die wichtigen Flüge vom Vortag nach, da die Wetterverhältnisse dort besser sind. Die Rotationen zum Golmly, dem Schafberg, dem oberen Münchenberg und ins Chälly müssen sich gedulden. Die weiteren Holztransporte muss der Förster für heute in den Kamin streichen, die Zeit dazu wird nicht reichen.
Um 13 Uhr sind wieder alle am Abflugplatz versammelt, die Nebelfetzen haben sich unterdessen verzogen und zwischendurch findet ein Sonnenstrahl das Jauntal. Zum gefühlten tausendsten Mal wird diskutiert, welche Reihenfolge am sinnvollsten wäre, wer wo abgesetzt wird und welche Ladung wohin muss. Auftakt macht schlussendlich das Golmly, dort sind die besten Verhältnisse. Verschiedenes Baumaterial muss hochgebracht werden, genau wie anschliessend im "obere Müneberg". Das Kies muss ein anderes Mal geflogen werden, die Bestellung vom Vormittag konnte nicht am Nachmittag geliefert werden. Auf dem Schafberg sind verschiedene Orte anzufliegen, was nicht ganz einfach ist bei den paar verbleibenden Nebelfetzen und dem Schnee auf dem Gipfel. Zum Schluss wird das Chälly bedient und nach knapp zwei Stunden sind die Transporte hier erledigt. Der Überflug des Helikopters wird von der Gemeinde finanziert, die jeweiligen Rotationen von den verschiedenen Kunden, erzählt mir der Förster. Nun weisst er die Equippe von Swisshelikopter "Epany" zum Oberrügg, danach warten im Brun weitere Transporte. So hebt der Helikopter wieder ab zu weiteren Unterstützungen der Bergbewohner. Ein letzter Schnappschuss und schon ist er auf und davon.
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