Jeweils am ersten November-Samstag versammeln sich die Rettungskolonnen Jaun, Bulle und Schwarzsee für eine Rettungsübung einer ihrer Seilbahnen. Turnusgemäss wurde diese heute in Jaun durchgeführt. Was morgens geübt wurde, musste nachmittags unter Beweiss gestellt werde. Da ich hier am schreiben bin, ist die Übung gelungen.
Die kommerziellen Seilbahnen sind des Bundesamtes für Verkehr unterstellt und deren Sicherheits-Anforderungen sind komplex. Die heutige Zusammenarbeit der Seilbahnen Freiburger Alpen und den jeweiligen Rettungskolonnen ist vertraglich geregelt und für beide Seiten interessant. Die Seilbahnen stellen ihre technischen Mitarbeiter ebenfalls für die Übung zur Verfügung.
Aus dem Fachjargon der Anwesemdem sind der Schreiberin gerade mal die Begriffe Seil, Karabiner und abseilen geläufig. Alles andere wird eindrücklich auf den Mästen, am Seil in luftiger Höhe ersichtlich. Jeder Griff muss sitzen, es wird immer zu dritt oder mehr gearbeitet und alles ist doppelt abgesichert. Gefachsimpelt wird über effiziente Abläufe, Gelände und Wetter die bei Notfällen zu berücksichtigen sind. Während das Klettern und Abseilen den Anwesenden keine Mühe bereitet, sind Fahrgäste in den seltensten Fällen "Luftgeprüft" und es sollte für jede Problemsituation eine zweckmässige Lösung bereitstehen.
Ich besuche die verschiedene Teams deren lokalen Angewohnheiten schon an der Sprache zu hören sind. Ihnen gemein ist jedoch die Hilfsbereitschaft und den Dienst am Fahrgast. Kommt dazu, dass sie auch Freude mit dem hantieren der seiltechnischen Ausrüstung der Anlagen haben.
Nach dem Mittagessen gilt es auch für mich ernst. Ich darf mit auf die Linie um vom Sessel abgeseilt zu werden. 8 Zweiererteams sind auf der ganzen Strecke unterwegs für die Bergungen, die anderen machen es sich wartend auf den Sesseln gemütlich. Kaum steht die Bahn still, beginnt das Seil über mir zu vibrieren. Dies verursacht die Rolle des Retters, an der er hängt und mit der er sich unserem Sessel nähert. Kaum steht der Retter über uns, betätigt er da und dort eine Hebel und hängt uns vis-à-vis. Da ich keine Ahnung habe, was da kommt, bin ich froh um die kurzen und präzisen Anweisungen. Es geht nicht lange und mein Nachbar steht schon unten auf dem Boden. Ich bin froh, dass das Geübte einfach funktioniert, ohne genau wissen zu müssen wieso.
Nach einer Stunde ist die Sesselbahn geleert und die ersten Regentropfen fallen. Nun muss nur noch geschrieben werden, dass alles gut ging. Ich kann schon jetzt garantieren, dass im Falle eines Falles alles gut geht mit diesen versierten Rettern.
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