Seit ein paar Wochen sind mir zwei grosse Zahlen im Schaufenster der Bäckerei Michel Buchs aufgefallen. Letzten Samstag feierte die Bäckerei ihr 90 Jahr Jubiläum. Damit das Brot und weitere Spezialitäten täglich auf dem Regal und in der Vitrine liegen, braucht es viel Engagement und Liebe zum Beruf.
Da ich am Samstag andere Verpflichtungen hatte, habe ich Iris und Michel erst heute morgen besucht. Der Jubiläumsanlass sei ein grosser Erfolg mit vielen Besuchern gewesen, erzählt mir Michel. Mit seinem Sohn Eric und einem weiteren Berufskollegen seien sie dem Ansturm im Hintergrund gewachsen gewesen. Die angebotenen Crèmeschnitten waren sehr beliebt und forderten zweimal Nachschub aus der Bäckerei. Auf meine Frage auf die Vergangenheit des Familienbetriebes führt mich der Bäckermeister zum Stehtischchen im Laden, wo Fotos vom Gebäude und den drei Generationen hängen. Sein Vater Werner wäre wahrscheinlich einer der ersten Jauner gewesen, der damals eine Lehre abgeschlossen hätte.
Während Iris die zahlreichen Kunden im Laden bedient, erzählt mir Michel in der Backstube von seinen Spezialitäten. Der Lebkuchen ist natürlich die bekannteste davon und wird auch am Meisten hergestellt. Ich weiss, dass er auch mit anderen Spezialitäten schon Auszeichnungen gewonnen hat. Für seine Innovationen wie zum Beispiel der Drucker, der ein gewünschtes Foto auf den Lebkuchen zaubert, braucht er keine Werbung zu machen. Von seinen Auszeichnungen hängen zwar Plaketten auf, der bescheidene Mann erwähnt sie jedoch nicht. Sein Wissen hat er 6 Lehrlingen weitergegeben. Die Anforderungen für Lehrbetriebe sei aber stetig gestiegen und deren Philosophie sei nicht mehr die seine gewesen.
Sämtliche Spezialbrote werden zum Beispiel mit einem Sauerteig hergestellt, was wohl eine Rarität in der Bäckerei-Landschaft ist. Wo heute alles schneller und automatischer gehen muss, nimmt man sich hier noch die Zeit für handwerkliches Geschick . Die Jauner Kundschaft wisse das Engagement seiner Familie im Dorf zu schätzen, Arbeit hätte er immer genug.
Für den Verkauf im Laden ist Iris zuständig. Sie verkauft aber nicht einfach nur Ware, sondern kümmert sich auch um die alltäglichen Sorgen ihrer Kundschaft. Iris erzählt mir, dass in diesem Sommer schon mehr Leute da waren wegen der Fernsehsendung. Viele davon seien Wanderer oder einfach für einen Dorfbesuch hier. Aber auch die Ferienlager haben der Bäckerei diesen Sommer viel Arbeit beschert.
Michel ist wie üblich seit 1 Uhr auf den Beinen und beschliesst heute seinen Morgen mit dem Brotverkauf Im Fang. Dort werde die Stammkundschaft altershalber immer weniger, aber so sei halt das Leben. Was die Zukunft dem Ehepaar bringen wird, wissen sie nicht. So lange ihnen die Arbeit Freude bereite, werden sie da sein, sind sie sich einig.
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Eveline Remy (Dienstag, 29 August 2017 22:12)
Hoffe fescht das Beckeri no long di guete Produkt würd witer verchoufe...
Di ehemalige Vercheuferi...
Schüana Bricht....
Gustav Sucher (Donnerstag, 27 September 2018 10:36)
Das ist doch super, wenn so viel Kundschaft von den Ferienlager kommt. Besser kann es nicht laufen, denn so muss niemand eigenständig Werbung machen, weil das schon durch das Fernsehen erledigt wird. Danke für den Blog Beitrag! https://www.reisemeise.de/kinderreisen