Seit ich vor 25 Jahren mit dem Alpinen Rettungswesen Bekanntschaft machte, faszinieren mich die Lebensgeschichten dahinter. Jeder Retter macht seine eigenen Erfahrungen mit Leben und Tod. Nach jedem Unfall wird immer wieder analysiert, was wieso passiert ist und was verbessert werden könnte. Neue Hilfsmittel werden erprobt und später eingesetzt, auch die digitale Technik hat in den letzten Jahren Einzug gehalten. Das und vieles mehr durfte ich bei der Winterübung der Rettungstation Jaun erleben
Bei einem Gespräch vor Kurzem fragt mich Barbara Schorro, ob ich Interesse hätte an einer Regaübung mitdabei zu sein. Welche Frage, selbstverständlich. Die Rettungsflugwacht geniesst landesweit hohes Ansehen und auch in Jaun ist sie die einzige vernünftige Lösung für medizinische Probleme, wenn es schnell gehen muss. Wenn nun also die Rega Leute braucht für eine Rettungsübung, ist die Teilnahme eine Ehrensache.
Jeweils am ersten November-Samstag versammeln sich die Rettungskolonnen Jaun, Bulle und Schwarzsee für eine Rettungsübung einer ihrer Seilbahnen. Turnusgemäss wurde diese heute in Jaun durchgeführt. Was morgens geübt wurde, musste nachmittags unter Beweiss gestellt werde. Da ich hier am schreiben bin, ist die Übung gelungen.
Die gelbgrauen Westen der Rettungskolonne sind hier nicht unbekannt. Gleich 40 solcher Westen mit Signalwirkung machen bis ende Woche in Jaun Halt. Sie sind Fachspezialisten Hunde LW/GS der Alpinen Rettung Schweiz, oder eben Hundeführer, die die obligatorischen Aus- und Weiterbildungskurse besuchen. Dank interner Neuorganisation, dem Jauner Hundeführer Linus Buchs und den neuen Übernachtungsmöglichkeiten im Hof, finden diese Kurse nun alle drei Jahre in Jaun statt.