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Stubete im Bödeli

Das Hotel Zur Hochmatt Im Fang wird hier  im Tal einfach Bödeli genannt und muss keinem Jauner näher beschrieben werden. Weitherum ist die Gaststätte für die gute, bürgerliche Küche und die Folkloremusik bekannt. Der Jauner Profimusiker Daniel Thürler hat gestern Abend zur Stubete ins Bödeli geladen und einem urchigen Abend mit viel Musik stand nichts im Wege.




 

Vom Pass herkommend müssen wir an diesem Abend unser Auto zuerst nach Hause bringen, der Parkplatz ist bereits voll besetzt. Wenn Daniel zur Stubete einlädt, kommen seine Musikantenkollegen von weit her um miteinander zu musizieren. Einige kennen sich, andere nicht, aber man setzt sich einfach zusammen und los gehts. An den Tischen wird getrunken, gelauscht und geschwatzt, zwischen den Tischen getanzt und serviert. Die Bar ist zweireihig besetzt und unser Nachbar Mike aus der Unterstadt ist erstaunt und erfreut, dass so viele Junge da sind. Wie sonst an den Sonntagen üblich laufen die Serviertöchter zwischen Küche, Büffet und Gästen fleissig hin und her. Der Patron Roger kümmert sich um das flüssige Wohl seiner Gäste und den Musikanten, die Patronne Christiane ist nur kurz in der Kochbluse hinter dem Büffet zu sehen. Sie ist für die Küche verantwortlich und hat das Zepter im Hintergrund im Griff. Auf der niedrigen Bühne wechseln sich die Örgeler, Harfner (Akkordeonisten) und Bassisten (Bassgeige) in wechselnder Zusammensetzung ab. Dazu kommt mal der Löffeler vom Gschwend oder der Musiker mit seiner verstärkte Mandoline. Als sich alle Schwyzerörgeler im Restaurant ihre Instrumente auf die Knie setzen, werden sie von einer Bassgitarre begleitet und es wird auch mal dazu gesungen. 



Der Unterstädtler ist ganz aus dem Häuschen, dass es das hier noch gibt, Alt und Jung, Profi und Anfänger zusammen. Einmal mehr ist es ein Auswärtiger, der auf etwas hinweist, das uns selbstverständlich erscheint. Es war ja schon immer so, jedenfalls die letzten paar Jahrzehnte. Ob es noch lange so bleiben wird, ist hingegen nicht selbstverständlich. Aber statt zu grübeln, geniesst jeder den Abend sichtlich, wer nicht nach Hause fahren mag, kann in einem der Hotelzimmer übernachten. Bleibt zu hoffen, dass sich solche Abende noch viele Male wiederholen werden.




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