
FN Artikel vom 07.03.2025
Schnee zur richtigen Zeit und schönes Wetter: Die Freiburger Skigebiete hatten bisher eine gute Wintersaison. Späte Ferien und steigende Temperaturen gefährden einen guten Abschluss.
Fabian Gobet
«Wir hatten einen sehr guten Winter, hatten viele Betriebstage und die Pisten waren immer in einem guten Zustand», fasst Barbara Schorro, Geschäftsleiterin der Jaun-Gastlosen Bergbahnen AG, die bisherige Saison zusammen. «Unser Glück war, dass es am Wochenende immer schön war und dass es zweimal vor dem Wochenende geschneit hat.» Sie ergänzt: «Der Schnee kam immer dann, als wir ihn benötigten.»
Das bestätigt auch Kurt Waeber, Geschäftsführer der Kaisereggbahnen AG: «Es war zwar ein warmer und schneearmer Winter, so wie in den letzten zwei Jahren», sagt er und ergänzt: «Mit dem Unterschied, dass es immer im richtigen Moment Schnee gab. Das schuf optimale Voraussetzungen für die Pistenpräparation.»
Der Schnee kam immer dann, als wir ihn benötigten.
Für die guten Pisten während der ganzen Saison gab es viele positiven Rückmeldungen von den Gästen. Bis heute, zumindest in Jaun: «Wir haben noch top Pistenverhältnisse», so Barbara Schorro.
Schön und (zu) warm
Das aktuell gute Wetter spielt den Gebieten in die Karten – es sind Sportferien an den Freiburger Schulen. «Am Morgen haben wir jeweils gute Bedingungen, am Nachmittag laufen dann die Restaurants besser», sagt Waeber mit einem Lachen. Das Gästeaufkommen sei aber bescheiden, diese Woche sei nur rund die Hälfte der Leute in Schwarzsee im Vergleich zu anderen Jahren.
Ski oder Velo?
Alle Skigebiete im Kanton sind noch geöffnet, mindestens noch diese Woche. Wie lange sie geöffnet bleiben, ist unklar. Ab den Sportferien werde es kritisch, sagen die Verantwortlichen auf Anfrage. Einige Gebiete sind bis Mitte, andere bis Ende März geöffnet. Barbara Schorro von den Jaun-Gastlosen Bergbahnen zeigt sich flexibel und sagt: «Solange die Leute Lust auf Skifahren haben, bleiben wir geöffnet.» Sie fügt aber hinzu: «Wenn die Leute bei diesen Temperaturen schon auf dem Velo sind, kommen sie nicht mehr zu uns.»
Der Erfolg einer Wintersaison hängt nicht nur von den Schneeverhältnissen ab, sondern auch vom Ferienkalender der Schulen. Dieses Jahr finden die Sportferien relativ spät statt. Viele Leute würden ihre Skiferien in einem schneesichereren Gebiet buchen, wenn die Sportferien erst im März sind, wie mehrere Verantwortliche übereinstimmend erklären.
Wer jetzt noch den ganzen Tag Vollgas Skifahren will, geht in ein grösseres Gebiet.
Bruno Sturny, Betriebsleiter der Bergbahnen La Berra, sagt dazu: «Wer jetzt noch den ganzen Tag Vollgas Skifahren will, geht in ein grösseres Gebiet. Zu uns kommen in den Sportferien viele, die einen halben Tag Skifahren und – bei diesem Wetter – auch viele Spaziergänger.»
Ein Weihnachtsgeschenk
Die gute Bilanz verdanken die Skistationen vor allem dem Betrieb über Weihnachten und Neujahr. «Diese Tage sind für uns zentral», sagt Bruno Sturny und ergänzt: «Vor allem in einem Winter wie diesem, wenn die Sportferien so spät stattfinden. Viele Leute bleiben über die Feiertage in der Gegend, wenn es bereits genügend Schnee hat, gehen dann aber in den Fasnachtsferien weiter weg.»
Auch für die Kaisereggbahnen sind die beiden Festtagswochen von grosser Bedeutung: «Es ist eine der wichtigsten Phasen, neben der aktuellen Ferienwoche», sagt Waeber. Barbara Schorro ergänzt: «Wenn die Feiertage gut laufen, ist bereits viel gerettet.»
Die Freiburger Skigebiete hatten also Glück, die Wintersaison 2024/2025 verlief positiv. Mit dem letzten Jahr zu vergleichen, wäre jedoch zu kurz gegriffen, denn das war eine sehr schlechte Wintersaison. Ob die Saison auch in einem längerfristigen Vergleich gut verlief? Barbara Schorro sagt dazu: «Es war einer der besseren Winter der letzten drei bis vier Jahre.»
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