Schon seit bald 2 Jahren ist bekannt, dass Roger Im Bödeli ein Schwingfest durchführen will, bevor das Hotel Zur Hochmatt Im Fang schliesst. Seit einiger Zeit ist aber alles anders und nichts sicher. Trotzdem wurde heute das Bödeli Schwinget mit dem Greyerzer Schwingclub durchgeführt. 1969 hat die Bödelimatte das letzte Schwingfest gesehen, danach zog das Fest nach Moléson, Charmey und Riaz, wo es die letzten Jahre stattgefunden hat.
Dank einer unserer Söhne waren wir einige Jahre aktive Zuschauer an den Westschweizer Schwingfesten. So habe ich heute Vormittag die Einmaligkeit des Anlasses schnell erkannt. Gleich 4 Gastclubs konnten am Regionalschwingfest begrüsst werden, eine Seltenheit. Mit den Schwingclubs Mittelrheintal (NOSV), Am Mythen (ISV), Boltigen (BKSV), den Wallisern und den einheimischen Westschweizern ( beide NWSV) fehlten nur der Südwestschweizer Teilverband, die übrige Schweiz war im Bödeli vertreten. Die 62 Aktiven (darunter 2 Eidgenossen und 21 Kranzer) und über 100 Nachwuchsschwinger fanden am Vormittag gute Bedingungen vor. Der Nachmittag wurde, typisch für den Sommer 2021, verregnet und mit Gewitter begleitet.
Im strömenden Regen wurde nach dem Mittagessen weitergeschwungen. Bei Temperaturen um die 15 Grad ist die Verletzungsgefahr nicht ausser acht zu lassen. 4 Jauner Aktive und ein Jauner Nachwuchsschwinger waren mit von der Partie, gegen die starken Gäste konnten sie aber nicht viel ausrichten. Für alle gilt in den 6 Gängen gute Noten zu erzielen. Diese bestimmen jeweils den nächsten Gegener mit der selben Punktzahl. Den Schlussgang und die Rangliste ergeben sich ebenfalls aus den Noten aller Gänge.
Bei den nassen Verhältnissen lichteten sich die Zuschauerränge bald und ich konnte die Gänge besser mitverfolgen. Die paar Stunden reichen aber bei weitem nicht aus, sämtliche Zusammenhänge und Entwicklungen des Schweizer Nationalsports zu erfassen. Der letzte Bödeli Schwinget Sieger Schläfli, der ebenfalls anwesend war, gelang dies um einiges besser und er gabe seine Erfahrungen und Erinnerungen gerne Preis.
Gleich mehrere Male stehen bei den Nachwuchsschwingern Gäste im Schlussgang. Bei den Aktiven konnte sich der Greyerzer Benjamin Gapany gegen Steve Duplan (Ollon, VD) durchsetzen. Die Rangliste habe ich leider nicht zu Gesicht bekommen, sie wäre sowieso schon wieder durchnässt, ebenso wie der Schwingplatz, wo sogar die Mäuse im Sägemehl Schutz suchten.
So sehr die Familien Fallegger und Schuwey in der Schweiz vernetzt sind, so sind es auch die Greyerzer Schwinger und deren traditionsreiche Sportart. Somit ging Rogers Wunsch, nach 54 Jahren ein Bödeli Schwinget, in Erfüllung. Wann er die Türen im Bödeli schliessen wird, ist mir nicht bekannt.
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