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Ein neuer Bogen in Jaun

Ist erst noch eine Jauner Ära zu ende gegangen, ist die Geschichte heute mit einem Bogen fortgesetzt worden. "Di nüü Käthe" heisst offiziel "Les Arcades" (frei übersetzt mit Bogengang), ist als GmbH eingetragen und wird von Joachim Prozte betrieben. Er hat die Bäckerei in Charmey von Jean-Marie Buchs ("Goggeli"), einem Fanger übernommen, nach ein paar Jahren ist das Lädeli in Epagny dazugekommen und nun spannt er seinen Bogen also nach Jaun. Heute morgen hat er die Tür geöffnet und allerlei Neues und Altbewährtes wird von den ersten Jauner Kunden entdeckt.


Beim Eintreten fällt sofort eine neue, leichte und freundliche Atmosphäre auf. Der Raum ist heller und offener geworden. Das Kamerateam von "SF bi de Lüt" steht wieder mal prominent im Weg und hält die ersten Eindrücke von Käthe und den Jaunern fest. Diese haben den neuen Kaffee-Ecken links der Tür schon in Beschlag genommen. Auf der rechten Seite befindet sich wie gewohnt die Brotauslage und viele feine "Stückli" in der Vitrine davor. Ich suche jedoch die neue Postagentur da ich ein Päckli verschicken möchte. Pikantes Detail, es muss nach China. Mein suchender Blick wird vom Chef sofort wahrgenommen und er führt mich persönlich in die ehemalige Reissverschluss und Nähfadenabteilung. Auf einem Bildschirm wird Schritt für Schritt 'tubelisicher' durch die Angelegenheit geführt. Der Computer im Möbel spuckt eine Etikette aus, zu zahlen ist an der Kasse. Bis am Donnerstag stellt die Post eine Mitarbeiterin zur Verfügung, die Kunden sowie Personal zur Seite steht.


Während ich die neue Auslage in diesem Abteil begutachte, kommt mir wie gewohnt Gilbert aus der Küche entgegen. Es sei nicht einfach für Käthe, einfach nicht mehr im Laden zu sein, erzählt er mir. Die ehemalige Chefin posiert für das Fernsehen und fängt gleich ein Gespräch an mit mir während die Kamera läuft. Die Umstellung vom alten Laden auf der anderen Strassenseite in diesen, wäre vor 32 Jahren auch nicht einfach gewesen. Die Leute hätten sich aber daran gewöhnt, die Artikel nun selber aus den Regalen nehmen zu können. Für Andere sei dies nicht in Frage gekommen, diese habe man aber immer bedient. Sie selber wollte aber nicht im Laden sterben, das wäre viel zu viel Arbeit gewesen für diejenigen, die danach gekommen wären. Nun sei es hier viel aufgeräumter und sie hätte nun mehr Zeit. Heute Nachmittag besucht sie zum Beispiel den Seniorennachmittag, davor hätte sie nie Zeit gehabt. So kommen die Senioren zu Nachwuchs.


Joachim Protze ist nun auch nicht mehr von Zulieferern und Post-Verantwortlichen belagert und nimmt sich schnell Zeit um mir Red und Antwort zu stehen. Die Umbauarbeiten wurden von Xaver Schuwey gezeichnet und dem Unternehmen Chalet Schuwey ausgeführt. Der 'neue Bogen' wurde also von einem Fanger gezeichnet, der weiss was gefällt. Danach haben die Zulieferer die Regale fachmännisch gefüllt, wobei die kleine Fee dabei feder- und kundenführend ist. Das Lebensmittelgeschäft sei komplett neu für den Bäcker, ebenso die Postagentur und Swisslos die ab Januar im Laden vertreten sein wird. Auf die Verständigung angesprochen meint er, es gehe recht gut (wir sprechen französisch). Sein Vater sei ja Deutscher, diese Sprache verstehe er gut. Silvia und Pierrette sind ja vom Dorf und vertraute Gesichter für die Jauner Kunden. Erste Zwischenbilanz werde in einem Jahr gezogen und je nach Umsatzzahlen entschieden welche Dienste beibehalten werden. Am Samstag ist ab 16 Uhr Eröffnungsapero für alle, mit Käthe und Gilbert im Arcades in Jaun.


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Kommentare: 2
  • #1

    Rebecca (Mittwoch, 14 Dezember 2016 15:59)

    Bravo Mama! Aber du schreibst SF aber es heisst SRF(Kann mal passieren das man sich was falsch einprägt!)

  • #2

    Marlies (Mittwoch, 14 Dezember 2016 17:03)

    Danke Pfünzeli, da habe ich wieder etwas von dir gelernt. Es lebe der Nachwuchs!

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