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Wasser auf Reserve

Baustellen haben momentan Hochkonjunktur im Tal. Ob Jaun oder Im Fang, über die Dorfdurchfahrt, das Hotel Wasserfall, der Kantonsstrasse von Charmey her oder diverse private Neubauten und Renovationen von Wohnhäusern. Die Baustelle im Bizali findet weniger Beachtung, ich bin jedoch schon vor ein paar Wochen neugierig gegen den Tossen gefahren. Die Arbeiten waren mehrmals wegen dem Regenwetter unterbrochen. Ein Wasserreservoir, die Vorsorge für trockene Sommer, scheint dieses Jahr nicht gerade aktuell. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.


Vor gut einem Monat stand ein eigenartiges Getüm in der Chüblenei, das ich bei einem Abendspaziergang entdeckte. Michael löste gleich das Rätsel, er sei für den Materialtransport morgen früh zuständig. Zwischen dem Bizali und dem Gaggerli werde dieser Wassertank eingebaut. Der 19m3 grosse Tank werde per Helikopter transportiert, sein Chef W. Gempeler leite die Arbeiten im Auftrag von der Gebäudeversicherung, der Eigentümerin der Berghütten Bizali und dem Tossen. Tags darauf habe ich den Aushub besichtigt, ein grosses Loch mitten in der leicht abschüssigen Weide. Den Helikotpertransport ein paar Tage später habe ich jedoch verpasst, bei dem unbeständigem Wetter hatte ich nicht damit gerechnet.

An einem trockenen Abend sah die Baustelle schon beinahe fertig aus. Diesmal konnte mir Anton, der das Bizali bewirtschaftet, Auskunft geben. Vom Wasserreservoir im Gschwend werde das Wasser in Zukunft hinaufgepumpt und vorerst in die Berghütte und die Brunnen geleitet. Später sind weitere Anschlüsse der umliegenden Hütten vorgesehen. Die aktuelle Wasserqualität sei nicht top und die Wassermengen nicht sehr ergiebig.


Am Freitag habe ich den Chef Werner Gempeler persönlich vor der Berghütte Bizali angetrofen. Der obere Teil sein nun zum Glück erledigt, nun ist noch die Leitung hinunter zum Wasserreservoir sei zu machen. Das Regenwetter sei schon etwas mühsam gewesen, aber nun sollte die Fertigstellung zügig vorankommen, erklärte mir der versierte Mann aus Boltigen. Sein Raupenfahrzeug mit Pflug erledigt das Verlegen der Rohre und ausser einer kleinen Grasnarbe ist von den Arbeiten hinterher nichts mehr zu sehen. Zweimal muss die Strasse bis ins Gschwend gequert werden, dies wird unterirdisch mit einer Art Pressluftrakete ausgeführt. Schon eindrücklich was die Technik auch auf einer Alp heute ausrichten kann.

Der neue Wassertank wird mit einer Funksteuerung ausgestattet, dafür wird gleichzeitig eine Stromleitung verlegt. Da heute aber schon Wasser für die Brunnen benötigt wird, wurde beim Bizali eine provisorische Pumpstation errichtet. Von da aus kann Anton Wasser ins Reservoir pumpen und schon von die neue Wasserreserve anzapfen.


Auch wenn es viel geregnet hat in diesen Tagen, waren die Tage dazwischen mal heiss, mal kalt, also ziemlich unbeständig. Die letztjährige Trockenperiode hat einigen Freiburger Alpen zu schaffen gemacht. Auf weitere trockene Sommer ist man nun im Bizali vorbereitet, dank der Vorsorge der Kantonalen Gebäudeversicherung und den gewissenhaften Handwerkern aus der Bernischen Nachbarschaft.

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