Seit ich im Winter Skipisten "vor der Haustüre" habe, ziehe ich am liebsten am Montagmorgen als Erste eine Spur in die frisch präparierte Piste. In den Flegeljahren war das jeweils spätestens um viertel nach sieben um danach pünktlich zum Frühstück zu erscheinen. Gleichzeitig war die "Personalgondel" erster und wichtiger Informations-Treffpunkt, da Natels damals noch sehr selten waren. In Jaun ist es punkt 9 Uhr wenn die Lifte anlaufen. Dank ständig wechselnden Wetter- und Pistenverhältnisse und meinem leicht lädierten Knie, habe ich es dieses Jahr erst heute morgen zu meiner Lieblingszeit auf die Piste geschafft. Auch hier ist um diese Zeit erstmal das Personl unterwegs und einige wenige Rentner mit der gleichen Idee wie ich.
Nach einem ereignisreichen Wochenende ist es heute morgen auch einfacher, von den auf Leute wartenden Pisten und seinem Betrieb zu berichten.
Am Samstagnachmittag fand der bekannte Waterslide der Jugend Jaun statt. Trotz leichtem Regen waren sehr viele Zuschauer angereist die sich in meiner Abwesenheit prächtig amüsierten. Gestern Sonntag herrschte herrlicher Sonnenschein und milde Temperaturen. Die Skifahrer waren sehr zahlreich und die Schlange vor meiner Kasse wollte lange nicht abnehmen. Über Funk hörten wir auch vom Andrang auf dem Parkplatz welcher von Angestellten geregelt werden musste. Schliesslich wurde ende Nachmittag auch noch eine verletzte Patientin von der Rega abgeholt, deren Landeplatz bei dem besetzten Parkplatz gut überlegt sein musste.
Damit der Betrieb trotz Grossandrang jederzeit reibungslos abläuft, sind insgesamt um die 30 Angestellte im Einsatz. Sie präparieren meist nachts die Pisten, überwachen tagsüber Sesselbahn, Skilifte und Pisten, verkaufen Billete und sind Auskunkftspersonen. Meist in irgendeiner Kombination von mehreren Aufgaben. Dazu kommt die Skischule und das Verpflegungsangebot, die um das Wohl der Gäste bemüht sind. Bei über tausend Skifahrern wie gestern, setzt der Tagestourist auf den Jauner Skipisten einiges in Bewegung. Heute morgen blieb etwas Zeit um Fotos von Details zu machen, die sonst nicht so im Vordergrund stehen.
Von meiner Bärghus-Zeit her darf ich meine Skier im Schattenhalbhüttli zwischen Schaufeln und Pickeln deponieren. Der Skiklub hat hier auch Material eingelagert und früher war hier die Hauptwerkstatt zu Hause. Im Komandoraum finde ich heute morgen einen Pistenfahrer der sich kurz um die Kontrolle der Notstops kümmert. Versuchsweise übernimmt neu eine Kamera die Überwachung, das Bild wird ins obere Überwachungshüttli übermittelt wo der Angestellte den Skilift bei Bedarf anhalten kann. Seit dem Sesselliftbetrieb wird der Schattenhalblift vorwiegend von Skiclubs zum Training genützt. Auch heute morgen ist das Swiss Ski Team am Trainieren. Die weniger Geübten können sich auf der permanenten Zeitmessanlage durch die Tore stürzen. Die Pistenverhältnisse sind auf den beschneiten Pisten immer noch gut, die rote Piste bleibt aber heute geschlossen. Die Moosegg sei aper, erfahre ich in der Bergstation vom Sessellift. Da und dort verweile ich für einen Schwatz unter Angestellten, man kennt sich und diskutiert Altes und Neues. Der Patrouilleur muss aber gerade ausrücken und während ich bei meiner Kollegin an der Kasse vorbeischaue, kommt auch schon ein zweiter Einsatz über den Funk rein. Der neue Betriebsleiter rückt persönlich aus, auch er hat eine Patrouilleurausbildung.
Bei meinen Gesprächen höre ich immer wieder Verbesserungsvorschläge. Vieles ist einfach aus der Not entstanden und hat sich etabliert ohne es vorher so geplant zu haben. Dementsprechend verzettelt sind die Umstände, die es bei den gewünschten Neuerungen allseits zu berücksichtigen gilt. Die Zukunft wird also weiterhin abwechslungsreich bleiben!
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Remy eveline (Donnerstag, 25 Februar 2016 22:09)
Dank dem mitenond rede geit a huufe besser.
Gueta Bricht..