Alle 5 Jahre finden Gemeindewahlen statt, ausser geplante Fusionen erfordern frühere oder spätere Wahlen. Obwohl das Thema Grossfusion von allen Greyerzer Gemeinden diskutiert wird, wird noch viel Wasser den Jaunbach hinunter fliessen, bis es zur entscheidenden Abstimmung kommt. Die zukünftigen Gemeinderäte werden deshalb einiges zu tun haben, nicht nur mit dem Projekt Grossfussion. Es lohnt sich also, mitzubestimmen, wer in den Gemeinderat einziehen wird. Ein einziger Sitz ist neu zu besetzen, ein Antrag für die Proporzwahl wurde eingereicht und 5 Listen mit den bisherigen sowie 3 neuen Kandidaten sind auf der Homepage der Gemeindeverwaltung aufgeschaltet.
Meiner Erfahrung nach ist es nicht möglich, neue und bisherige Kandidaten zu verschiedenen Themen zu befragen. Das man im Voraus keine Stellungnahme abgibt oder gar Wahlpropaganda betreibt, ist wohl ein traditionelles Jauner Phänomen. Aber schliesslich kennt man sich seit Generationen und kennt Persönlichkeit und Charakter aus dem Alltag. Somit erübrigt sich eine vertiefte Kenntnis der Kandidaten. Fragen kommen trotzdem auf, wenn es um das Prozedere der Wahl geht. Man wählt ja nicht alle Tage und jedesmal wenn Wahlmaterial mit der Post in Haus flattert, gilt es vieles zu beachten. Schon auf dem Couvert steht geschrieben, wo man was festhalten muss, um am richtigen Ort zu ziehen und nicht etwa an der falschen Kante etwas aufreist. Mit den Listen geht es gleich weiter, wenn hier das und jenes steht, zählt dies, aber jenes eben nicht. Eine Strickanleitung für Socken liest sich definitiv einfacher!
Der Versuch beim Gemeindeschreiber ein Termin für mehr Informationen innert Wochenfrist abzumachen ist ebenfalls gescheitert. Der Ärmste hat alle Hände voll zu tun und die Anleitung für die Wahlen habe ich schliesslich auch im Internet gefunden. Von einem persönlichen Gespräch mit einem Gemeinderat, habe ich erfahren, dass die Stimmenzähler einen speziellen Kurs besuchen mussten um die Stimmen auch richtig auszuwerten. (Zum Glück sehen ich bei meinen gestrickten Socken sofort, wenn eine Mache heruntergefallen ist, das gibt nämlich ein Loch!) Bei einer Proporzwahl wie sie am 28. Februar bei uns zur Anwendung kommt, werden die Listenstimmen berücksichtigt, die Parteien haben somit mehr Gewicht. Da nur ein Sitz zu besetzen ist, wird ihn die Partei mit den meisten Stimmen bekommen. Ein einziger Socke ist nicht sehr sinnvoll und kann hier nicht für einen Vergleich herangezogen werden. Es ist also sehr sinnvoll, wenn ich beim Stricken bleibe und den Stimmbürgern die Wahl der Kandidaten ohne rechte und linke Maschen-Empfehlung überlasse.
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Christina Mooser (Donnerstag, 21 Januar 2016 08:35)
Marlies (Donnerstag, 21 Januar 2016 12:47)
Der erste Kommentar ist auf der PC-Ansicht aus irgendeinem Grund unsichtbar. Hier der sichtbare Kommentar von Christina: