Gestern war die Titelseite der Freiburger Nachrichten den Jaunern gewidmet, genauer den Bauern, dem Gemeinderat und dem Projekt 'Neubau Käserei Jaun'.
Im Blog habe ich anfangs Jahr darüber berichtet, der Blätterwald der Medien war fleissiger.
In meinen Augen wird der Sortenorganisation zu wenig Beachtung geschenkt. Um den schwarzen Peter nicht ständig weiterschieben zu schieben, wäre ein Mediator zwischen den Parteien wohl angebracht.
Ich war die die letzten Sommer mehrmals mit einem Rechen bewaffnet auf Jauner Hängen hinter dem Heu und Emd her. Dem Thema Käsereineubau gehen die Bauern in der Öffentlichkeit eher aus dem Weg, man möchte niemanden damit belästigen. Letzten Sommer habe ich für die Käserfamilie Küttel auf dem Jaunpass im Laden ausgeholfen. Dort haben sie die Alpkäserei gemietet und produzieren im Sommer Alpkäse und andere Spezialitäten. So stehe ich mehr oder weniger auf neutralem Boden.
Die Platzverhältnisse im ehemaligen Produktionsraum der Käserei in Jaun wurde bis zuletzt voll ausgenutzt und waren dementsprechend eng. Das war jedenfalls mein Eindruck, als ich letzten Herbst
die Pausenmilch für die Schüler abholte. Dass eine besser ausgestattete Käserei sinnvoll ist, ist unbestreitbar. Streitbar wurden jedoch der Milchpreis sowie der Mietzins der Produktionsstätte
die der Käser den Milchlieferanten zu zahlen hat.
Dass die Sympathien in der Welt verschieden verteilt sind, ist auch in Jaun nicht anders. So flogen die Fetzen und wohl auch manch böses Wort, die Zeitungen berichteten von den Geschehnissen:
Auffallend und unverständlich ist für mich das Verhalten der Sortenorganisation. Auffallend deshalb, weil zwei Aussagen deckungsgleich sind. Der Käser hat mir gegenüber mal erwähnt, dass die Sortenorganisation ihn nicht möge, weil er seinen Käse selber verkaufe. Von Seite der Bauernschaft wurde mir erzählt, dass die Sortenorganisation hinter den Milchlieferanten stehe, weil der Käser nicht mit der Sortenorganisation kooperiere. Dies scheint die einzige Tatsache zu sein, die von beiden Seiten gleich angesehen wird.
Unverständlich deshalb, weil der Direktor der Sortenorganisation Philippe Bardet gestern gegenüber der FN erklärt, ihm sei es egal wo die neue Käserei zu stehen komme, Hauptsache sie komme. Seltsamerweise fordert die Oragisation einen Neubau; will aber gleichzeitig nichts damit zu tun haben, schon gar nicht finanziel.
Auch wenn der Käser das Arbeiten nicht mehr nötig hat, die Sortenorganisation repräsentiert mehr Geld und Macht. Mir scheint, da wird mit dem Jauner Greyerzer Schach gespielt, dabei muss mann ja bekanntlich Bauern opfern, Läufer ausschalten und König und Dame vom Brett holen, um gewinnen zu können. Die Frage ist nun um welchen Preis.
Es sollte jemand, der keine Verbindungen nach Jaun hat, die Vermittler-Rolle übernehmen können um mit sämtlichen Parteien sachlich zu diskutieren. Wie wär's mit einem russischen Schachmeister?...
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