Der gestrige Zeitungsartikel über den Abenteuerweg in der FN zieht einmal mehr die Aufmerksamkeit nach Jaun. Ich bin gerne in der Region Gastlosen-Express unterwegs und sehe noch einiges mehr als den
Zeitungsartikel. Die ewigen Pessimisten prophezeien schon seit Jahren das Ende der Berggemeinde, trotzdem oder gerade deshalb sind in den letzten Jahren einige Projekte entstanden und andere Erhalten geblieben. Damit ist zwar die Zukunft nicht auf Jahrhunderte gesichert, zeigt aber doch deutlich den Überlebens-willen der Dorfgemeinschhaft.
Seit dem Bau der Sesselbahn 2011 ist der Detektivweg der Jauner OS Schüler nicht die einzige Initiative
geblieben. Im Winter ist der Schlittelweg schlichtweg ein Renner und der bemessene
Platz zum Einsteigen bei der Talstation wegen den "neuen Kunden" an Stosszeiten schwierig zu durchblicken. Die Veranstaltungen Winternacht Wanderung und Vollmondschlitteln können nur dank dem Sessellift durchgeführt werden und das Angebot vom
Pisten Hüttli wird den vermehrten Skifahrern gerecht. Die
etwas in die Jahre gekommene Buvette "Rollendes Bärghus" und die sehr aktive Skischule runden das Winterangebot ab. Das Bärghus ist
seit dem Bau der Bahn auch im Sommer geöffnet und empfängt Wanderer direkt bei der Bergstation. Die 5-stündige Gastlosen Tour ist sehr beliebt und die Sesselbahn ist neben dem Soldatenhaus- und dem Parkplatz unterhalb des Chalet Grat ein neuer Zubringer.
Die "Buvette des Sattels" lockt in ihrem zweiten Sommer ebenfalls viele Leute aus dem Welschland nach Jaun. Neben den Trottinette Fahrten und den Zwergziegen bei der Bergstation wartet die Gastlosen Bergbahn mit einer neuen Attraktion auf, der neue "Pistenfahrzeug" Spielplatz wird in 10 Tagen eingeweiht. So kann auch den kleineren Kindern Abwechslung geboten werden.
Neben der Buvetten "Obere Allmend" und "Ritzlialp" auf der "Sonnenhalb" Seite, hat die "Schattenhalb" Seite mächtig aufgeholt. Nicht zu vergessen sind natürlich die bestehenden und bewährten Angebote im Tal. Überlaufen ist die Region deshalb aber zum Glück noch lange nicht.
Gerade dem Tourismus werden eher schlechte Zeiten vorausgesagt, nicht nur in Jaun. Der starke Franken soll Schuld an allem sein und es müsse mehr geboten werden für's Geld, dies der Tenor in der
Presse landauf landab. Dies ist jedoch ein Chance für kleine Stationen, die mit niedrigeren Preisen auskommen müssen. Die Frage ist nur, wie potentielle Kunden kleine Stationen entdecken. Da
braucht es meiner Meinung nach neben der Zusammenarbeit mit Gruyère Tourisme auch die Unterstützung der Dorfgemeinschaft selber. Sie trägt als erstes die Lebensfreude in der einmaligen
Natur aus dem Tal hinaus. Ruhe und Naturerlebnis zur Erholung sind wieder mehr gefragt als kommerzielle Touristenströme. Da liegt Jaun voll im Trend, auch wenn die Pessimisten in
Jahrhunderten nicht aussterben werden!
Kommentar schreiben