Das Thema Bienen ist momentan in aller Munde und macht auch vor dem Jauntal nicht halt. In den 90er Jahren war der Wald am sterben, nun sind es die Bienen. Der Film "More Than Honey" hat einen wahren Rettungsschub ausgelöst mit zum Teil zweifelhaften Auswüchsen.
Im Jauntal sind die Bergweiden am verwalden und die Imker am älter werden. Auch wenn das Thema immer mal wieder im "Echo vom Jauntal" auftaucht, der Nachwuchs bleibt aus.
Gestern Abend kam ich am Bienenstand von Gabriel Buchs vorbei und beobachtete eine kleinen Bienentraube auf dem Flugbrett. Was die wohl vorhaben, zum ausschwärmen ist es doch noch zu früh.
Heute vormittag bin nochmals hin und habe Gabriel selber angetroffen. Daraus hat sich ein interessantes Gespräch über die Bienen und Gott und die Welt ergeben.
Der Bienenstand Von Gabriel liegt westlich vom Fussballplatz Im Fang am idyllischen "Fröscheglunte". Der Teich zieht jedes Jahr mehrere Hundert Frösche zum Laichen an. Am Bienenstand sind die Bienen jedoch zu zehntausenden anwesend, jedenfalls im Sommer.
Gabriel hat 1984 mit der Imkerei angefangen und zwar als Lehrling vom alten Wildhüter. Dieser habe ihm jeweils Zettelchen im Bienenhaus hinterlassen, darauf stand bei welchem Volk was zu tun sei. Gabriel habe dies dannam Abend erledigt und so nach und nach dazugelernt. Als der Wildhüter einmal im Spital war, baute Gabriel aus dem neueren, unschönen Unterstand ein hübsches Holzhäuschen und als er später den ganzen Bienenstand übernehmen konnte, renovierte er und sein Sohn Linus auch das ältere Bienenhaus.
Dieses Jahr ist Gabriel skeptisch was seine Bienenvölker angeht. Im letzten Jahr waren sie von der Varroa befallen und dieses Jahr ist von den 5 übrig gebliebenen Völkern gerade mal eines sehr gut im Schuss. Letztes Jahr konnte er um die 200 kg Honig ernten, im Jahr davor betrug der Durchschnitt 30 kg Honig pro Volk. Beides sind sehr gute Resultate. Dieses Jahr hingegen müsse er erstmal auf Schwärme hoffen um den Stand aufzustocken. Königinnen für neue Schwärme sind erst ab mitte Mai zu kaufen, sie müssen ja auch erst geboren werden und wachsen.
Im kleinen Mung gibt es dazu eine Belegstation wo Königinnen gezüchtet werden. Gabriel hilft auch da beim Unterhalt mit. Als Entgelt bekomme er zwei Königinnen, die dann für die Gründung neuer Völker sorgen.
Sorgen bereitet dem Imker auch ein Käfer, ein neuer Parasit der von Italien her heran naht. Wenn dieser zuschlage, müsse alles verbrannt werden. Nicht gerade rosige Aussichten.
Deshalb den Kopf hängen lassen ist aber keine Alternative, der Wald ist ja auch nicht gestorben. Irgendwie ist es immer weitergegangen hier oben im Jauntal. Es liege halt nicht immer alles am Menschen.
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